
Bei urbaner Logistik denken wir oft zuerst an Pakete, die wir geliefert bekommen. Aber was ist mit dem „Rückweg“ in der Kreislaufwirtschaft – also mit der Entsorgung?
Auch hier ist die Logistik ein riesiges Thema. So bedeutet die Entsorgung von Elektroschrott für viele Menschen: Den kaputten Toaster nehmen, ins Auto steigen und eine halbe Stunde bis zwei Stunden Lebenszeit mit dem Ausflug zum Recyclingcenter verbringen. Dort steht man dann mit dem Auto in der Schlange mit dutzenden anderen Leuten, die ebenfalls oft wegen Kleinigkeiten das Verkehrsaufkommen in der Stadt erhöhen und dabei Sprit verbrauchen.
Und wer kein Auto hat, ist auf ÖPNV und Fahrrad angewiesen. Damit funktioniert der Abtransport eines defekten Fernsehers, Ventilators etc. nicht optimal.
Geht das bequemer und nachhaltiger? Ja. Umweltfreundliche Abholservices sind eine intelligente Option für Kommunen und Entsorger.
Die Berlin Recycling GmbH macht es vor.
Denn sie macht mit beim Lastenradtest Ich entlaste Städte 2. Für den Test wurden große Lastenräder (ONO) ausgewählt, um einen zusätzlichen Service anzubieten:
Die Abholung von Elektroschrott und Altkleidern von zuhause – ganz einfach buchbar über einen Online-Shop, inklusive Angabe des Wunschtags mit Zeitfenster.
Bis zu 130 Euro sparen
Der klassische Abholservice für Elektro-Altgeräte bei Berlin Recycling läuft über per LKW im Zweimannservice. Die Kilometerkosten sind deshalb wie bei allen LKW-Transporten hoch, weswegen eine Transportkostenpauschale von rund 140 Euro berechnet wird. Mit dem Lastenrad-Abholservice sinkt die Pauschale zu Beginn des Tests auf rund 6 Euro. Dadurch ist die zusätzliche Entsorgungsdienstleistung wesentlich niederschwelliger nutzbar.
Spart Wege, Zeit und Nerven

So funktioniert der Service:
- Auf shop.berlin-recycling.de/products/elektrokleingeraete-abholservice-per-lastenrad gehen
- Menge und Größe des zu entsorgenden Elektroschrotts (oder der Alttextilien) auswählen
- Termin vereinbaren
- Bezahlen (z.B. mit PayPal)
Damit wird Elektroschrott-Entsorgung bzw. Alttextilien-Entsorgung so einfach wie Online-Shopping.
Zum vereinbarten Zeitfenster kommt dann das Lastenrad angefahren und nimmt den Elektroschrott mit.
Das Angebot ist attraktiv – immerhin spart man sich den Weg mit dem eigenen Fahrzeug oder mit dem ÖPNV zum Recyclingcenter, und damit nicht nur Kosten sondern auch Nerven und Zeit.
Die Alttextilien werden sogar im Sinne der Kreislaufwirtschaft verwertet: Gute Stücke werden lokal an Second-Hand-Läden gegeben.
Radio-Interview zum Abholprojekt
Die Sonntagsfahrer bei radio eins:
DLR-Projekt: Bei Berlin Recycling unterwegs mit dem Lastenrad
Das Lastenrad: ONO
Die Berlin Recycling GmbH wählte aus der Test-Flotte von Ich entlaste Städte 2 das Schwerlastenrad ONO. Es ist ein E-Bike mit Kabine und großem Wechselcontainer. Dadurch bietet es den Fahrenden und der Ladung guten Wetterschutz.
Die „erste Meile“ neu denken
Die Berlin Recycling GmbH stellt sich im Rahmen des Projekts der Frage nach nachhaltigen Entsorgungsdienstleistungen.
„Alle reden von der nachhaltigen Gestaltung der ‚Letzten Meile‘ – aber wir als Entsorger denken auch an die nachhaltige ‚Erste Meile’, nämlich den Weg von Altwaren ins Recycling,“ so Steve Paßlack, der bei Berlin Recycling Logistik-Projekte managt. „Abholangebote per sauberem und leisem Lastenrad können unter anderem dabei helfen, die gewaltige Zahl an Wertstoff-Anlieferungen per PKW zu reduzieren. Das entlastet Umwelt und Stadt.“