ICH ENTLASTE STÄDTE 2

Lastenräder und E-Fahrzeuge – das ist die perfekte Kombination für Handwerk, Dienstleistung und Handel, um Städte zu entlasten. Jedoch gibt es zu wenig Wissen und Erfahrungsberichte, um den Betrieben fundierte Empfehlungen zur Umstellung von Flotten auf alternative Mobilitätslösungen zu geben.
Ich entlaste Städte 2 erforscht deshalb im Rahmen realer Praxistests, wie gut sich gewerbliche Verbrennungsmotor-Fahrzeugflotten auf emissionsfreie Fahrzeugkonzepte wie Elektro-Lastenräder und leichte E-Nutzfahrzeuge dauerhaft umstellen lassen.
Aktuell läuft das zweite Projekt von „Ich entlaste Städte“ mit dem Schwerpunkt auf Langzeittests mit größeren Flotten, um Flottenumstellungen zu erforschen und im Anschluss über die Kommunikation der Erkenntnisse Unternehmen aus allen Branchen faktenbasiert für stadtentlastende Mobilität zu begeistern.

30 Test-Unternehmen schaffen Wissen

Das laufende zweite Projekt von „Ich entlaste Städte“ ist ein intensives Programm: 30 Betriebe werden vom Projektteam ausgewählt und bei ihrer eigenen Umstellung auf Städte-entlastende Mobilität intensiv begleitet – mittels der vergünstigten Überlassung von hochwertigen Fahrzeugen sowie umfassender Beratung. 2023 und 2024 werden je rund 15 Betriebe teilnehmen, und das in mindestens sechs Städten. Durch den langen Test-Zeitraum und die wissenschaftliche Begleitung werden wertvolle Erkenntnisse aus der Praxis gewonnen, um viele weitere Betriebe zur Nachahmung anzuregen. Dies soll unter anderem durch die Ansprache von Multiplikatoren aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Medien gelingen.

Bewerben Sie sich

Unternehmen, die sich für eine Teilnahme interessieren, sind gebeten einen Online-Fragebogen auszufüllen. Das Projektteam meldet sich dann im weiteren Verlauf.

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Sie sind in Wirtschaftsverbänden, Verwaltung, Politik, Medien oder der Fahrradwirtschaft tätig und befassen sich mit innovativen Mobilitätskonzepten? Sie sind für eine gewerbliche Fahrzeugflotte verantwortlich und interessiert an Praxis-Tipps?

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Passen perfekt: Rund 10 verschiedene Fahrzeugmodelle im Test

Das Marktangebot für Cargo Bikes und Leichtelektromobile wächst beständig. Dadurch finden sich für fast jeden Mobilitäts- und Transportbedarf ideale Fahrzeuge. Diese Modellvielfalt wird im Praxis-Betrieb erprobt, um herauszufinden, wie sich die Fahrzeuge im täglichen Einsatz bewähren.
Teilnehmende Betriebe erhalten bis zu 12 Monate lang als Testflotte mehrere fabrikneue alternative Fahrzeuge zur gewerblichen Nutzung. Die passgenaue Auswahl der hochwertigen Fahrzeuge aus einem Pool von rund 10 verschiedenen Modellen erfolgt mit unserem Beratungsteam.
Beispiele für Fahrzeuge sind:

  • klassisches, einspuriges E-Lastenrad mit 2 Rädern (z.B. Long-John-Bauweise)
  • drei- oder vierrädriges Lastenrad mit Kofferaufbau oder Planenaufbau für große und schwere Lasten
  • große Fahrrad-Anhänger
  • leichtes E-Nutzfahrzeug (L2e, L7e, N1; max. 45 - ca. 90 km/h)

Eine Übersicht über die Fahrzeuge finden Sie auf der Unterseite Testfahrzeuge.

Die Betriebe zahlen für die einjährige Nutzung einen Beitrag von ca. € 50-80 im Monat je Fahrzeug. Transport, Versicherungen und Schulungen sind inklusive. Bei den Wartungskosten fällt 10 % Eigenbeteiligung an. Die Fahrzeuge sind umfassend versichert und werden inklusive Schulung und Einführung übergeben. Während des gesamten Testzeitraums steht eine Hotline zur Verfügung, etwa zur Klärung von operativen Fragen, Wartungsterminen, Reparaturen oder Schadensfällen.

Ich entlaste Städte 2 auf einen Blick

  • Emissionsfreier Wirtschaftsverkehr: „Ich entlaste Städte 2“ möchte demonstrieren, dass durch eine kombinierte Nutzung von passgenau ausgewählten einspurigen Lastenrädern, Schwerlastfahrrädern und leichten E-Nutzfahrzeugen (LEVs) die Bereitschaft von Betrieben zur dauerhaften Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeugkonzepte gesteigert werden kann.
  • Größere Flotten im Blick: Das Projekt spricht vor allem Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, (Logistik-)Dienstleistung und Handel an, speziell mit Verbrennerflotten mit mehr als fünf Fahrzeugen.
  • Ein Jahr Langzeittest: Rund 30 Betriebe erhalten die Möglichkeit, ein Jahr lang insgesamt circa 45 E-Lastenräder, Schwerlastfahrräder und LEVs zu testen und damit die Transformation in Richtung einer umweltfreundlicheren Fahrzeugflotte voranzutreiben.
  • Intensive Flottenberatung: Nach der Auswahl der ersten 15 Unternehmen erhalten diese Beratungen zur Auswahl der optimalen Fahrzeugmodelle für die avisierten Tätigkeiten. Dabei wird das breite Spektrum an technologisch innovativen Fahrzeugmodellen vermittelt.
  • Wissenschaftliche Begleitung: Die Unternehmen können Einsatzkonzepte, die in der Beratungsphase ermittelt wurden, ausprobieren und verbessern. Die Begleitung der teilnehmenden Unternehmen findet über den gesamten 12-monatigen Testzeitraum statt und ermöglicht eine weitere Verbesserung der Einsatzkonzepte mit dem Ziel einer ökologisch und ökonomisch möglichst sinnvollen Nutzung der Lastenräder und LEVs.
  • Messbare Erfolge: Um eine datenbasierte Evaluation von Kenngrößen wie Wirtschaftlichkeit und Emissionsreduktion zu ermöglichen, erfassen die Unternehmen vor der Umstellung auf die Projektfahrzeuge GPS-Daten ihrer aktuellen Verbrennerfahrzeugflotte.
  • Full-Service-Dienstleistungen im Blick: Die Gewährleistung verlässlicher Services wie Lastenradwartung und -reparatur sind zentral für die weitere Verbreitung von gewerblich genutzten Lastenrädern. Nur so können Wartungsaufwände bei der Planung gewerblicher Fuhrparks eine berechenbare Größe werden. Das Projekt unterstützt die Entstehung und Professionalisierung von erfolgreichen Service-Geschäftsmodellen.

Ziele

  • Das Ziel ist, gewerbliche Fahrten – Wirtschaftsverkehre – mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren so weit wie möglich zu reduzieren. Dadurch werden Städte von Abgas- und Lärmemissionen entlastet, und durch die Kompaktheit der Fahrzeuge wird Verkehrsraum eingespart. Ebenso werden CO2-Emissionen reduziert und dokumentiert. Die im Vorhaben erzielten Treibhausgaseinsparungen werden mithilfe einer Smartphone-gestützten Verkehrsdatenerhebung (DLR MovingLab) erhoben und berechnet.
  • Die 30 am Projekt teilnehmenden Betriebe werden unterstützt, ihre konventionellen Nutzfahrzeuge durch nachhaltige Mobilitätsoptionen zu ersetzen – und damit Emissionen einzusparen.
  • Die Erfahrungen und Erkenntnisse der teilnehmenden Betriebe sollen als „Blaupause“ für ihre jeweiligen Branchen dienen und möglichst viele weitere Unternehmen zur Nachahmung motivieren, damit Verkehrswende und Klimaschutz weiter vorangebracht werden können.

Von den Erkenntnissen profitieren alle

Dank der Langzeit-Flottentests in den teilnehmen Betrieben werden umfassende Erfahrungen aus jeweils einem vollen Jahr Praxiseinsatz gewonnen. Von diesen Erfahrungen können viele Zielgruppen profitieren:

  • Multiplikatoren: Kommunale Verwaltungen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Wirtschaftsverbände, Politik und Medien. Basierend auf den Erfahrungen aus den Pilotanwendungen bei den 30 Unternehmen wird ein „Kommunikationskoffer“ erarbeitet, der Informationen und Empfehlungen für die erfolgreiche gewerbliche Nutzung von LEVs und Lastenrädern bereitstellt. Dieser soll 500 Multiplikatoren zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe der Multiplikatoren sollen weitere Betriebe zur nachhaltigen Umgestaltung ihres Fuhrparks motiviert werden.
  • Unternehmen: Informieren, motivieren und Fuhrpark-Neuausrichtungen erfolgreich vorbereiten - auf dieser Internetseite und auf weiteren Online-Angeboten finden Unternehmen Lastenrad-Erfahrungsberichte sowie praxisrelevantes Wissen.
  • Lastenrad-Branche: Die Erkenntnisse des Lastenradtests können Hersteller, Händler und Werkstätten zu optimierten Modellen und Dienstleistungen inspirieren. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Best-Practice-Leitfaden zum Geschäftsmodell „Lastenrad-Serviceanbieter“ erstellt.
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Ein Projekt des DLR, gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative

„Ich entlaste Städte 2“ ist ein Projekt des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und wird geleitet von Dr. Johannes Gruber. Kontakt: lastenrad@dlr.de.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI)“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, unter dem Förderkennzeichen: 67KF0154.

Erkenntnisse aus dem Vorgängerprojekt

Ich entlaste Städte 2 baut auf den Erkenntnissen des ersten Projekts „Ich entlaste Städte“ auf, welches von 2017-2020 durchgeführt wurde. Dieses konzentrierte sich als größter Lastenrad-Test Europas auf die Gewinnung von Erkenntnissen aus möglichst vielfältigen Einsatzszenarien. Auf www.lastenradtest.de/ergebnisse/ findet sich ein breites Angebot an Veröffentlichungen des Vorgängerprojekts.

Erfolgsgeschichten

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