Im Rahmen des Projekts „Ich entlaste Städte 2“ wurden zum Start des Testprogramms sieben repräsentative Modelle ausgewählt, die sich besonders für den Einsatz im Handwerk, im Handel und bei Dienstleistungsunternehmen eignen.
Die Bandbreite reicht vom klassischen E-Lastenrad bis zu kraftvollen Schwerlastenräder. Lastenrad-Anhänger und Leichtelektromobile ergänzen die Flotte.
Zu allen Fahrzeugen finden Sie umfassende technische Daten auf der Seite Testfahrzeuge.
Die Nachfrage nach E-Lastenrädern steigt sprunghaft: Jedes dreizehnte E-Bike war im Jahr 2022 bereits ein Lastenrad, berichtet der Zweirad-Industrie-Verband. Zugleich steigt die Vielfalt der angebotenen Modelle.
Weit verbreitet: Longjohns
Weithin bekannt sind zweirädrige E-Lastenrädern mit vorne angebrachten Transportboxen, Long John genannt. Modelle wie das Larry vs Harry E-Bullitt oder das Urban Arrow Cargo L bieten mit rund 250 Litern Ladevolumen ähnlich viel Nutzwert wie der Kofferraum eines Autos. Dabei sind sie aber wesentlich wendiger und ressourcenschonender. Die Fracht darf durchaus bis zu 100 kg schwer sein. Mittels eines praktischen Lastenrad-Anhängers wie dem Modell Carla Cargo lässt sich die Transportkapazität um gewaltige 1.700 Liter erweitern, wobei die Ladung sogar durch eine Plane geschützt werden kann.
Spannende Groß-Lastenräder
Für größere und schwerere Transportaufgaben wie beispielsweise Eurobehälter oder Europaletten empfehlen sich große Lastenbikes. Mit diesen drei- oder vierrädrigen Cargo Bikes lassen sich bei bis zu 2.000 Liter Ladevolumen teilweise bis zu 300 kg befördern. Damit können Unternehmen in vielen Fällen einen Diesel-Kastenwagen ersetzen. Dank der Typisierung als Pedelecs ist es möglich, mit elektrischer Unterstützung bis zu 25 km/h schnell auf dem Radweg am Stau vorbei zu fahren. Beispiele für diese Fahrzeugkategorie sind die Radkutsche Musketier, die ONO oder das EAV 2Cubed. Diese Fahrzeuge sind entweder als Pritschenwagen mit Plane und Spriegel konzipiert oder verfügen über einen Kofferaufbau. In dieser Fahrzeugkategorie sind teils Kabinen verfügbar, die einen verblüffend guten Wetterschutz bieten.
Kompakte Leichtelektromobile
Für den Bedarf an höheren Nutzlasten und Geschwindigkeiten bieten sich die elektrischen Leichtelektromobile an. Ein Beispiel ist der einsitzige Paxster Cargo, der bei gerade einmal 2,40 Metern Länge mehr als 200 Kilogramm Fracht transportieren darf.
„Wir möchten Unternehmen dabei unterstützen, städtische Wirtschaftsverkehre zu optimieren und gleichzeitig die Belastung für Umwelt und Klima zu reduzieren,“ sagt Dr. Johannes Gruber vom Berliner DLR-Institut für Verkehrsforschung, das „Ich entlaste Städte 2“ leitet. „Die Lastenräder und Leichtelektromobile im Test beweisen, dass sie clevere Alternativen zu den allgegenwärtigen Kastenwägen, Transportern und Vans sind.“
Aktuell erhalten die bei „Ich entlaste Städte 2“ teilnehmenden Test-Unternehmen ihre Fahrzeuge für in der Regel 12 Monate, um diese im betrieblichen Alltag als Ersatz für Verbrennerfahrzeuge zu nutzen. Dabei werden Nutzungsdaten gesammelt, die später vom DLR ausgewertet und aufbereitet werden. Das Ziel ist, dass die Erfahrungen der Test-Betriebe als Vorbild für viele weitere interessierte Unternehmen dienen werden.
Über „Ich entlaste Städte 2“
Das Projekt „Ich entlaste Städte 2“ erforscht im Rahmen vom Langzeit-Praxistests, wie gut sich gewerbliche Verbrennungsmotor-Fahrzeugflotten auf emissionsfreie Fahrzeugkonzepte wie Elektro-Lastenräder und leichte E-Nutzfahrzeuge dauerhaft umstellen lassen.
2023 und 2024 tauschen rund 30 Unternehmen zwei bis fünf Verbrenner-Fahrzeuge gegen Elektrofahrzeuge mit und ohne Pedale aus. Aus den dabei gesammelten Erkenntnissen werden Kommunikationswerkzeuge entwickelt, um Unternehmen aus allen Branchen faktenbasiert für stadtentlastende Mobilität zu begeistern sowie Kommunen und Verbände bei der klimafreundlichen Verkehrswende zu unterstützen. Das Projekt „Ich entlaste Städte 2“ ist das Folgeprojekt zu „Ich entlaste Städte“, Europas größtem Lastenradtest. Es wird vom Berliner Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitet und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.